Bei unserer Gründung im Jahr 2009 etablierten wir das Modell “Alles oder nichts” als eine Schutzmaßnahme für Projektgründer und um das Risiko für alle gering zu halten. Da die Gelder nur bereitgestellt werden, wenn ein Projekt sein Finanzierungsziel erreicht, wird dadurch gewährleistet, dass der Projektgründer über das notwendige Geld verfügt, um das Projekt wie versprochen durchzuführen und niemand von ihm erwartet, dies zu tun, wenn diese Gelder nicht zusammenkamen. Andererseits können sich die Unterstützer sicher sein, dass sie kreative Ideen unterstützen, die auch Aussicht auf Erfolg haben.
Wir haben festgestellt, dass ein gemeinsames Ziel einen gewissen Handlungsdruck verursacht — das persönliche Engagement der Unterstützer in der Anfangsphase bringt mehr und mehr Leute an Bord. Jeder dieser Unterstützer wird Teil einer Community, die als Ganzes die Ziellinie erreicht.
Die Festlegung eines Finanzierungsziels, dessen einzelne Finanzierungsbeiträge den Unterstützern nur dann abgebucht werden, wenn das Ziel erreicht wird, macht den gesamten Vorgang demokratisch: — die Unterstützer müssen gemeinsam erreichen, dass der Projektgründer die notwendigen Gelder zusammenbekommt.
Kontrolle der Projektgründer über die Finanzierung „Alles oder Nichts“
Der Projektgründer trägt die Verantwortung dafür, ein Finanzierungsziel und die Frist, um es zu erreichen, festzulegen. Eine Kampagne kann einen Tag oder bis zu 60 Tage laufen, aber wir haben festgestellt, dass 30 Tage genau die richtige Frist zu sein scheint — diese Projekte haben die meisten Erfolgschancen. Sobald das Projekt live geht, können weder das Finanzierungsziel noch die Frist geändert werden.
Aus technischen Gründen können wir Kampagnen nicht unterbrechen. Sollte ein Projektgründer jedoch zu dem Schluss kommen, dass dies doch nicht der richtige Zeitpunkt für sein Projekt ist, kann er es abbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt erneut veröffentlichen.
In verschiedenen Szenarien kann sich das als sehr sinnvoll herausstellen. Wenn du dich für diesen Weg entscheiden solltest, musst du bei Neuveröffentlichung versuchen, deine ursprünglichen Unterstützer wieder an Bord zu holen; Kickstarter verhängt jedoch keine Strafen für erneut veröffentlichte Projekte - es ist keine Schande, sich eine Auszeit zu gönnen.
Unmissverständliche, transparente Kommunikation
Es kann manchmal vorkommen, dass ein Projektgründer auf unvorhergesehene Hindernisse trifft und daher das Versprechen, das er seinen Unterstützern gegeben hat, etwas abändern muss. Genau das unterscheidet die Unterstützung eines Projekts von dem Kauf eines Produkts. Kreatives Schaffen birgt Risiken und es verläuft nicht immer alles wie geplant.
Wenn dies geschieht, hat der Projektgründer allerdings die Pflicht, die Unterstützer über Änderungen oder Verzögerungen auf der Projektseite und auf Projekt-Updates zu unterrichten. Außerdem erwarten wir von ihm, dass er die Regeln zu wahrheitsgetreuer und klarer Darstellung einhält.
Auf Kickstarter werden ausschließlich kreative Arbeiten finanziert. Welcher Anteil deines Projekts ist für deine eigene Bezahlung gedacht und wie kommt dein Projekt deiner Community zugute?
Es gibt Projekte, die nicht zu Kickstarter passen und nicht veröffentlicht werden können. Du kannst zum Beispiel keine Kampagne starten, um Spenden für dich oder eine gemeinnützige Organisation zu sammeln. Bei jedem Projekt muss eine einzigartige, kreative Arbeit entstehen, die der Projektgründer mit den Unterstützern auf eine bestimmte Art und Weise teilen kann.
Abgesehen davon ist es ganz wichtig, dass der Projektgründer seine eigne Bezahlung mit in die Berechnung des Projekt-Budgets mit aufnimmt. Das erlaubt es ihm, die Arbeit ohne Burn-out durchzuführen. Kreative Arbeit verdient faire Bezahlung. Viele deiner Unterstützer sind sicher derselben Meinung. Du kannst auf deiner Seite erklären, dass dein Projekt Arbeit für dich ist und wie zusätzliche Fonds dir dabei helfen, es noch besser auszuführen und gleichzeitig deine kreative Arbeit auf lange Sicht stärken.
Kickstarter ist auch für gemeinnützige Organisationen da. Auch Wohltätigkeitsnrichtungen können Kampagnen starten, um kreative Projekte durchzuführen. Eine Kampagne kann auch Produkte (aber kein Geld) an Wohltätigkeitseinrichtungen spenden und dich für deine Arbeit bezahlen. Es ist wichtig - und durchaus erlaubt - dass du darüber nachdenkst, wie dein Projekt dein eigenes Wohl und das deiner Community unterstützt.